Positionierung

Wir wollen die Fakten, die bei der klassischen „Öffentlichkeitsarbeit“ aus verschiedenen Gründen nicht erwähnt oder weggelassen werden, ebenfalls in der allgemeinen Diskussion berücksichtigt wissen. Da diese Aufgabe keiner der aktuellen Ansprechpartner erfüllt oder erfüllen will, werden wir diese Aufgabe selbst wahrnehmen und versuchen mit ergänzenden Informationen und Beiträgen das zu beurteilende Gesamtbild zu vervollständigen.

Da die positiven Aspekte des öffentlichen Verkehrs in Graz durch Factsheets und diverse Internetauftritte bereits ausreichend kommuniziert werden und wir diese daher nicht nochmals abhandeln müssen, kann vielleicht der Eindruck entstehen, dass es sich bei der BI StraßenbahnanwohnerInenn um Verhinderer, Fortschrittsverweigerer oder ähnliches handelt und und die Dinge nur negativ darstellt werden.

Wir können Ihnen aber versichern, dass das nicht der Fall ist.

Die Unzufriedenheit mit der aktuellenSituation ergibt sich aus einem ganz einfachen Vergleich des Zustandes bis 2010 (bereits mit Niederflurfahrzeugen) mit der jetzigen Situation. Die StraßenbahnanwohnerInnen können sich ebenso wie der Gutachter, auf ausreichende, teilweise sogar jahrzehntelange Erfahrung stützen und kennen den regulären Betrieb. Für die generelle Feststellung, dass es einen sehr großen Unterschied gibt, braucht es keine Messgeräte.

Die BI StraßenbahnanwohnerInnen hat ein Interesse an einer funktionierenden und zeitgemäßen Infrastruktur, wie alle Grazerinnen und Grazer, die die Vorteile einer lebenswerten Stadt zu schätzen wissen. Es geht nicht um einen unzulässigen Vergleich mit der „grünen Wiese“.

Die Inftrastruktur sollte jedoch dem Stand der Technik und somit den gesetzlichen Vorschriften  entsprechen und nicht durch Fahrzeuge, die vermutlich diese Anforderung unter den gegebenen EInsatzbedingungen nicht erfüllen, zu einer unnötigen Beeinträchtigung des Umfeldes führen, die es bisher nicht gegeben hat. Wir sind also „Rückschrittsverweigerer“.

Auswirkungen und Hintergründe

Wir wollen auch die Problematik der betroffenen Anrainer für die Öffentlichkeit transparenter machen. Denn was sich für den Außenstehenden als die Vorbeifahrt einer Straßenbahn darstellt, wird bei genauerer Analyse des Problems, für das die vier Grundrechnungsarten und einfachste Physikkentnisse ausreichen, ein äußerst komplexer Zustand, bei dem unter Umständen

  • 12 Straßenbahnräder
  • mehrere Schnittpunkte einer Weiche und die Schnittpunkte mit dem Gegengleis passieren
  • und mit einem Gewicht von mindestens 38.400 kg (z.B. Leergewicht der Variobahn) mit
  • Rädern aus Stahl (relativ ungefedert)
  • die Umgebung und somit die Häuser zur Schwingung bringen, was
  • je nach Bauweise (Altbau, Neubau oder Stahlbeton) und Umgebung (Innenstadt, Vorstadt oder Grünraum) und Untergrund und dem
  • Zustand der Gleise und Räder (zuzüglich Verschmutzung)

sehr unterschiedliche Auswirkungen haben kann.

Sowohl hinsichtlich der

  • Erschütterung an sich (Gerade, Kurve, Wendeschleife und ganz besonders das Überfahren von Weichen, Unebenheiten), als auch
  • der Dauer (z.B. 7 Sekunden) und der
  • Häufigkeit (bis zu 160 Mal/Tag je Fahrtrichtung bei einer Line (z.B. Linie 7) *) und entsprechender einfacher Multiplikation bei zwei Linien oder mehr Linien und
  • der Tageszeit (tagsüber, abends, nachts).

Alle diese Faktoren zusammen ergeben rasch ein Szenario, das ständigem Erdbeben mit (zu kurzer) Pause zwischen ca. 00:05 und 04:30 entspricht (Details dazu hier: Hotspots).

*) Maximalwerte reichen bis über 500 Vorbeifahrten/Tag (außerhalb der Verbindung Jakominiplatz – Hauptbahnhof)