11.10.2022 – BI trifft Politik und Holding Graz (Linien)

Vertreterinnen und Vertreter der Bürgerinitiative (BI) trafen sich am 11.Oktober mit Vertreterinnen und Vertretern der Grazer Politik und der Holding Graz (Linien).

Die Verkehrsstadträtin und Bürgermeisterstellvertreterin Mag. Schwentner hatte dazu auf Anfrage der BI eingeladen, um einander näher kennen zu lernen.

Die Gemeinderatswahl ist nun über ein Jahr her und die Verantwortungsbereiche wurden gemäß Wahlergebnis und Koalitionsvereinbarung in der Stadtregierg neu verteilt.

Begleitet wurde die Verkehrsstadträtin von Dr. Neuhold, als Referent für Mobilität, sowie GR Lenartitsch und Dr. Wehap für die Bürgermeisterin. Seitens der Holding Graz nahmen der Vorstandsdirektor der Holding Graz Mag. Perz und der Betriebsleiter Straßenbahn, DI Rath, an diesem Treffen teil.

Schwerpunkte waren ein Rückblick, beginnend mit 2010 – insbesondere die Probleme der Hauserschütterungen durch die Variobahn und die teilweise suboptimalen Gleisadaptionen.

Ebenso war die Zukunft, betreffend Neubestellung von Straßenbahngarnituren, ein wichtiges Anliegen: Nämlich, dass es zu keinen neuerlichen Problemen durch Erschütterungen und Sekundärschall wegen ungeeigneter Fahrzeugtypen kommen darf.

Da von den in Frage kommenden Anbietern jeweils ein Testfahrzeug in Graz fuhr, blicken die VertreterInnen der BI aufgrund der Beobachtungen vorsichtig optimistisch in die Zukunft – hoffentlich bringt diese ein weniger durch Erschütterungen belastendes Leben für die ca. 20.000 betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner in den bestehenden und zukünftigen »Schienenstraßen« von Graz.Siehe auch: »FAQs zum Betrieb« auf Seite 17 des offiziellen Folders – Download als PDF

04.10.2022 – Zweite Straßenbahn-Trasse durch die Innenstadt

Die neue Bim-Trasse durch die Innenstadt – Radetzkystraße-Neutorgasse-Belgiergasse-Vorbeckgasse – betrifft auch die Lebensqualität der anwohnenden Menschen.

Wird der Aufbau des Straßenquerschnitts dazu beitragen, die bekannten „Qualitäten“ der Variobahn so zu minimieren, dass es zu keinen Beeinträchtigungen der Wohnqualität kommt – durch Lärm, Erschütterungen und Schlafstörungen?

Die Qualität des öffentlichen Schienenverkehrs wird daran gemessen werden, ob die heute
anwohnende Bevölkerung auch in Zukunft dort wohnen wird oder wegzieht. Hier lastet eine große Verantwortung auf den Schultern der politischen VertreterInnen im Rathaus und den Planern und Planerinnen in der Holding.

Die Bauarbeiten der Innenstadtentflechtung beginnen im Herbst 2022

  1. Ab Jänner 2023 startet zwischen Jakomini- und Andreas-Hofer-Platz die erste Bauphase.
  2. Ein Jahr später folgt die für elf Monate anberaumte Erneuerung der Tegetthoffbrücke.
  3. Zuletzt wird der Abschnitt Belgier- und Vorbeckgasse gebaut, bevor ab November 2025 die ersten Straßenbahnen über die neue Strecke fahren werden.

Mit der Innenstadtentflechtung werden auch neue Geh- und Radwege entstehen und neue Bäume
gepflanzt.

23.03.2020 – Stand der Dinge und Aktualisierung der Website

Am 10. April 2010 wurde die erste Variobahn in Graz in Betrieb genommen.

Das ist nun bald 10 Jahre her. An den von uns immer wieder aufgezeigten Belastungen für die Anwohner/innen hat sich nicht viel geändert. Gibt es an einer Stelle Verbesserungen, weil z.B. Gleise und/oder Weichen getauscht werden, gibt es an anderen Stellen wieder Verschlechterungen. Sei es durch Abnützungen und/oder Witterungsbedingungen bzw. mangelnde Gleispflege.

Das ist z.B. am Jakominiplatz relativ kleinräumig und überschaubar zu beobachten. Kaum ist das Rumpeln am Anfang der Reitschulgasse, bei der Einfahrt in die Wendeschleife vor dem ehemaligen Steirerhof, durch eine umfangreiche Sanierung behoben, tritt das gleiche Rumpeln am Anfang der Jakoministraße (Ecke Jakominiplatz, Steinfeldhaus) auf. Einen ähnlichen Zustand haben auch wieder die Gleise/Weichen beim Fußübergang Jakominiplatz/Eisernes Tor.

Wie es scheint, gibt es (mit dem derzeitigen Wagenmaterial) keine definitiven Lösungen. Wie es sich dann mit den neuen, noch anzuschaffenden Straßenbahnen verhalten wird, bleibt abzuwarten.

Aus diesem Grunde weisen wir darauf hin, dass die Website nicht mehr laufend aktualisiert wird!

Die Website ist aber jedenfalls bis auf Weiteres stets aktuell (!), da die bisher beschriebenen Phänomene/Zustände die gleichen bleiben – nur wandert ein Teil davon im Laufe der Zeit im Stadtgebiet herum …

 

16.08.2019 – Standpunkte der BI-Straßenbahn betreffend Ausbaupläne des Grazer Straßenbahnnetzes

Die Ausbaupläne, die mit dem „Straßenbahn-Paket für Graz“ präsentiert wurden, lassen auf eine Verdoppelung des Streckennetzes und der Anzahl der Fahrzeuge schließen.

Die Erfahrungen mit der letzten Großinvestition betreffend Straßenbahn-Fuhrpark rufen daher die Betroffenen und zunehmend auch die noch nicht Betroffenen, die zukünftig an einer Straßenbahnlinie wohnen und leben werden, auf den Plan (Linien durch die Neutorgasse, Richtung Reininghaus, Gösting und vom Hauptbahnhof über Keplerstraße, Geidorfplatz bis zur Universität etc.).

Es ist auf jeden Fall sicherzustellen, dass sich eine unnötige Verschlechterung der Lebensqualität nicht wiederholt und diese unter Umständen sogar noch ausgeweitet und/oder verschlimmert wird.

Die gesetzlichen Rahmenbedingungen, kombiniert mit dem aktuellen Stand der Normen, sind im konkreten Fall kein geeignetes Instrumentarium, einen derartigen Beschaffungsvorgang zu begleiten.

Während bei der (internationalen) Eisenbahn das vorbeirollende Wagenmaterial vorgegeben ist und man keinen Einfluss auf seine Zusammensetzung hat, hat man diesen bei der Straßenbahn sehr wohl. Es rollt ständig, in einem geschlossenen Kreislauf und in kurzen Perioden, dasselbe Material vorbei und man kann stark störende Garnituren eliminieren oder, was natürlich besser ist, erst gar nicht kaufen.

Mangels passendem Regelwerk im Eisenbahngesetz empfiehlt die BI deshalb ein vergleichendes, experimentelles Prüfverfahren zu definieren, das alle Bewerber durchlaufen müssen.

Aufgrund der Erfahrungen in den letzten Jahren mit der sogenannten „kapriziösen“ VB (Zit. Prof. Flesch 2019), ergeben sich folgende Forderungen:

Ausschreibung in Form eines mehrstufigen Verhandlungs-, Auswahl- und Zuschlagsverfahrens

  • Redepflicht des Anbieters, ob das Fahrzeug generell für Graz geeignet ist.
  • Testfahrten der Straßenbahnen, die in die engere Auswahl kommen (wurde von der Politik und Holding zugesagt). Diese müssen unter realen Grazer Bedingungen stattfinden.
  • Bei den Testfahrten ist eine genaue Messplanung vorzusehen, damit alle Situationen analysiert werden können.
  • Es sind ganzjährige Bedingungen im Vorfeld zu analysieren.
  • Vergleichende Messungen von Erschütterung und Lärm bei Variationen von Parametern wie:
    – Beladung
    – Geschwindigkeit
    – Zustand der Räder (neue Räder, Räder mit Abnutzungserscheinungen, Flachstellen)
    – Umweltbedingungen (Lufttemperatur, Bodentemperatur, Feuchtigkeit etc.)
    – Diverse Verschmutzungsgrade des Schienenwegs
    – Weichen, Schienenstöße
  • Weiters ist besonders das Brems- und Beschleunigungsverhalten zu beurteilen. Es ist besonders für den Insassenschutz wichtig. Besonders ältere Fahrgäste sind wegen ruckelndem Brems- und Beschleunigungsverhalten sturzgefährdet.
  • Um kundenfreundlicher zu sein braucht es ausreichend Haltegriffe und -stangen.
  • Klare Definition von Garantiewerten (Lärm, Erschütterung etc.), Haftung, Gewährleistung, Pönale, ev. Rückabwicklung, Servicetätigkeiten im Auftragsvertrag sowohl für den Auftragnehmer als auch für das ausschreibende Technische Büro.
  • Die Messungen sind von einem international anerkannten neutralen Ingenieurbüro, nach letztem Stand der Technik, durchzuführen. Die gewonnen Ergebnisse sind zu veröffentlichen und die Rohdaten allen Interessierten im Verkehrsauschuss, den interessierten Betroffenen sowie zu Forschungszwecken auch an interessierte Institute der TU zur Verfügung zu stellen.
  • Zur Entscheidungsfindung soll der Dialog mit den Experten der BI gesucht werden.
  • Die Möglichkeiten der Einbindung in EU-weite Forschungsprogramme wäre ins Auge zu fassen.

Definition des Messprogamms

  • Der Luftschall ist in 1,2m Höhe und in 7,5m Entfernung von der Gleismitte zu messen. Die Erschütterungen sind direkt am Gleis und in einer gewissen Entfernung an der Straßenoberfläche zu messen, z.B. 5 m vom Gleis entfernt.
  • Dies mit verschiedenen Fahrgeschwindigkeiten, z.B. 20, 40 und 60km/h. Die Geschwindigkeiten sind mit einem Lasersystem zu erfassen und zu protokollieren.
  • Der Luftschall ist von 20Hz bis 20kHz zu messen.
  • Der Körperschall von 10Hz bis 5 kHz.
  • Darzustellen sind die Messwerte als Frequenzspektrum – als Schmalband- und Terzspektrum, sowie als Zeitsignal für Luft- und Körperschall.
  • Der Körperschall ist als Schwingschnelle, d.h. Schwinggeschwindigkeit, darzustellen, über den vorhin festgelegten Frequenzbereich, gemeinsam mit dem Zeitsignal.
  • Den Anbietern ist vorzuschreiben, dass ihre Straßenbahnen in Bezug auf Luft- und Körperschallanregung unter den Werten der CR liegen müssen!

Diese Punkte bzw. Forderungen wurden am 3. Juli 2019 vor dem Verkehrsausschuss des Grazer Gemeinderats präsentiert.

01.04.2019 – Neue Straßenbahn in Innsbruck zu laut

Printausgabe der Tiroler Tageszeitung vom Mo, 01.04.2019 – kein Aprilscherz!

In den Grundfesten erschüttert: Neue Straßenbahn in Innsbruck zu laut

Die Vorfreude auf die neue Straßenbahn war groß – bis sie zum ersten Mal fuhr und die Anrainer aus dem Schlaf riss. Ein Lärmexperte fordert, die Grenzwerte zu überdenken.

Innsbruck – Die Aufregung rund um die Verspätungen der zusätzlichen Straßenbahnlinien in Innsbruck hat sich gelegt, ruhig geworden ist es entlang der neuen Route aber nicht: „Dabei haben wir uns so darüber gefreut, dass die Zeit der stinkenden Dieselbusse, die regelmäßig direkt an unserem Haus vorbeifuhren, endlich vorbei ist. Und jetzt das!“, sagt ein Anrainer. Er wohnt mit seiner Frau seit 40 Jahren in der Innsbrucker Schützenstraße im Olympischen Dorf, die beiden investierten rund 40.000 Euro in die Renovierung der Mietwohnung – verlorenes Geld, wie der Mann heute meint. „Jetzt muss ich mit 67 Jahren noch auf Wohnungssuche gehen, weil das hält niemand aus“, sagt er im Gespräch mit dem TT-Ombudsteam.

Denn nachdem zwei Jahre Bauzeit „mit viel Lärm, Dreck und Staub“ endlich überstanden waren, zerstörte „das laute Rumpeln“ der neuen Tram alle Hoffnungen auf ruhigere Zeiten. „Bei der ersten Probefahrt haben wir gedacht, ein Panzer fährt die Schützenstraße hinunter“, schildert der Anrainer das Ausmaß der Belästigung. Dabei geht es weniger um den Lärm durch die Straßenbahn, sondern vielmehr um die Vibrationen, die über den Boden übertragen werden. „Die Tram fährt im Sieben-Minuten-Takt in eine Richtung, also alle drei bis vier Minuten stadtein- und auswärts an unserem Haus vorbei.“

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24.03.2019 – Gesunde Stadt Graz

Ein Leserbrief aus »derGrazer« vom 24. März. 2019

In der Ausgabe 8/2019 wurde das hervorragende Projekt „Graz soll die gesündeste Stadt Europas werden“ sehr schön vorgestellt. Im Mittelpunkt steht der Mensch. Es sind die Voraussetzungen wie zum Beispiel Gehwege, Radwege, öffentliche Verkehrsmittel usw. notwendig, um das hoch gesteckte Ziel zu erreichen. Straßenbahnen und Elektrobusse sind hier sicher die richtige Lösung.

Aber: Wo Licht ist, gibt es auch Schatten. Diese Erfahrung machen derzeit die Bewohner in den Bereichen der Straßenbahnlinien. Seit längerer Zeit verkehren sehr schwere Straßenbahngarnituren, die anscheinend mit dem Unterbau nicht zusammenpassen, sodass es zu extremen Erschütterungen kommt. Häuser vibrieren, Geschirr klirrt, Türen wackeln usw. Diese Erscheinungen führen dazu, dass in der Zeit von 5 Uhr früh bis 24 Uhr an keinen Schlaf zu denken ist. Es ist auch zu befürchten, dass durch die immer wiederkehrenden Erschütterungen massive Beschädigungen an den Gebäuden entstehen. Graz hat aber genug ausgezeichnete Techniker, Wissenschaftler und Firmen, die diese Probleme lösen und die Basis für eine gesunde und lebenswerte Stadt sicherstellen können.

Name der Redaktion bekannt

28.11.2018 – Treffen mit Gemeinderäten

Ende November 2018 trafen sich die Gemeinderäte Wolfgang Topf (VP), Michael Ehmann (SP), Rudolf Moser (FP) und Wolfgang Sikora (KP) mit Anrainern um das Thema „Lebensraum Straßenbahn“ zu diskutieren.

Ein wichtiges Anliegen: Der nach wie vor unerfüllte Wunsch, dass in den Morgen- und Abendstunden primär Cityrunner zum Einsatz kommen …

Artikel in der »Woche Graz« vom 28.11.2018

10.10.2018 – Petition des Grazer Gemeinderats an das Parlament

Die Grazer Gemeinerats-Petiton vom 14. Juni 2018 wurde am 16. Oktober 2018 vom NR-Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen an den Verkehrsminister weitergeleitet.

Untenstehend der Link zu der im Petitionsausschuss des Parlaments eingebrachten Petition, betreffend unsere Gesundheit und Lebensqualität an der Straßenbahn.

Für die Gesundheit der Anrainerinnen – Straßenbahnen raus aus dem Eisenbahngesetz!

Text der Petition als PDF

Wir konnten die aktive Unterstützung von zwei Nationalrätinnen, NR Verena Nussbaum (Region Graz) und NR Munar Duzdar, für diese Initiative unseres Grazer Gemeinderats an das Parlament gewinnen.

Die Petition richtet sich an den Nationalratspräsidenten zur weiteren Behandlung im Plenum. Unser Ziel ist, dass sich der Verkehrsminister schließlich dafür einsetzt, die Grenzwerte für den Erschütterungsschutz bei neuen Straßenbahnen im Eisenbahngesetz im Interesse unserer Gesundheit und Lebensqualität nachzubessern. Davon profitieren auch die BürgerInnen in anderen österreichischen Städten mit Straßenbahnen.

10.08.2018 – Flachstellen – Problem ungelöst

Seitens der Holding Graz Linien wird seit 2012 immer wieder kommuniziert, an der Einrichtung einer Messstelle für die automatische Erkennung von Fahrzeugen mit einer Flachstelle zu arbeiten, um solche Fahrzeuge umgehend für die notwendigen Wartungsarbeiten einziehen zu können.

Die Ergebnisse im laufenden Betrieb zeigen ein anderes Bild: Trotz mehrfacher Hinweise von verschiedenen Bewohnern an die Holding Graz Linien bereits Freitag Früh, fuhr die schadhafte Bahn den ganzen Tag und am Samstag gleich wieder ab Betriebsbeginn.

Fällt das den Fahrern bzw. Fahrerinnen der Straßenbahnen nicht auf?

Anmerkung: Flachstellen sind weder für das Fahrzeug noch für die Schienen ein »optimaler Zustand«.

Siehe auch: Beschreibung und Auswirkungen von Flachstellen

14.06.2018 – Das Thema »Straßenbahn« im Gemeinderat – 2

Wir freuen uns, dass der Gemeinderat unsere Anliegen, die wir schon lange vertreten, unterstützt und nun ein wichtiger Schritt erfolgen kann, damit die urbane Lebensqualität erhalten bleibt und das Regelwerk für den öffentlichen Verkehr auf zeitgemäße Grundlagen gestellt wird. Zu groß sind mittlerweile die Unterschiede in der Konstruktion (Niederflurfahrzeuge) und die daraus resultierenden Probleme für das Umfeld des laufenden Betriebs (innerstädtischer Bereich, Wohngebiete). Wir hoffen, dass dadurch in Zukunft die bekannten Probleme bei Neuanschaffungen und Erweiterungen des Streckennetzes vermieden werden können.

Details zu diesem Thema: Neuausrichtung der Emissionswerte

Dringlicher Antrag angenommen: Petition an Verkehrsminister – Straßenbahnen brauchen eigenes Regelwerk im EisbG

Die starke Lärmentwicklung der Variobahnen ist SPÖ-Gemeinderätin Anna Robosch ein Dorn im Auge. Diese entspricht zwar allen Ö-Normen, allerdings sieht Robosch in den Normen selbst eine Unschärfe: es wird nämlich dort nicht zwischen Eisenbahnen und Straßenbahnen unterschieden. Für Robosch völlig unverständlich und ein Anlass, eine Petition an die Bundesregierung und den zuständigen Infrastrukturminister Norbert Hofer verfassen zu wollen. Dieser soll eine Novellierung des Eisenbahngesetzes (EisbG) in Angriff nehmen und die oben genannte Unschärfe beheben. Dadurch sollen Straßenbahnen ein eigenes Regelwerk erhalten und auch realistische Obergrenzen in Bezug auf Erschütterungsemissionen erhalten.

Robosch konnte mit ihrem ursprünglichen Antrag alle Parteien außer den Grünen und den NEOS überzeugen. Der Antrag wurde angenommen.

Ein Abänderungsantrag der Grünen wurde von ÖVP, FPÖ, KPÖ, sowie der SPÖ abgelehnt.

Volltext auf graz.at

17.05.2018 – Das Thema »Straßenbahn« im Gemeinderat – 1

Fragestunde – GR-Sitzung vom 17. Mai 2018

Frage von Gemeinderat Ewald Muhr, SPÖ:
„Bist du bereit, eine BürgerInneninformation betreffend die bevorstehenden Sanierungsarbeiten der Straßenbahn im Bereich der Hartenaugasse/Leonhardstraße (Haltestelle Reiterkaserne) durchzuführen und darüber hinaus dich für bauliche Maßnahmen analog jener bereits durchgeführten im Bereich des LKH einzusetzen, um die Belastungen der betroffenen AnrainerInnen zu mildern?“

Volltext auf graz.at

Antwort von Stadträtin Elke Kahr, KPÖ:
„Ich kann das kurz machen: Ja, sehr gerne. Es sind an mein Büro auch schon AnrainerInnen mit diesem Anliegen herangetreten, weshalb wir schon Kontakt mit den Graz-Linien aufgenommen haben. Gemeinsam mit Herrn Bezirksvorsteher Molnàr werden wir im Juni dazu einladen, noch bevor die Arbeiten beginnen.“

Quelle: Fragestunde – Gemeinderatssitzung Graz Mai 2018 – Stadtportal der Landeshauptstadt Graz, zweiter Eintrag

Dringlichkeit abgelehnt: Lärm und Erschütterungen messen

Nachdem der erste Abschnitt der Straßenbahnlinie 1 ausgebaut wurde, gab es Beschwerden der AnrainerInnen der Bim-Route über gestiegene Lärmbelästigung. Laut Holding Graz Linien gäbe es aber nicht mehr Lärm, sondern „anderen“ Lärm. Da nun bald die Arbeiten am nächsten Teilabschnitt der Linie 1 starten, machte SPÖ-Gemeinderat Ewald Muhr folgenden Vorschlag: Vor und nach der Trassensanierung sollen umfassende Vergleichsmessungen hinsichtlich Lärm und Erschütterungen für Variobahn und Cityrunner durchgeführt werden. Die Daten sollen den AnrainerInnen zur Verfügung gestellt werden und eventuell Grundlage zur weiteren Lärm- und  Erschütterungsvermeidung sein.

Muhrs Dringlicher Antrag wurde abgelehnt: Außer der SPÖ selbst fand keine Fraktion den Antrag dringlich

Volltext auf graz.at

Quelle: Dringliche Anträge – Gemeinderat Graz – Mai 2018 – Stadtportal der Landeshauptstadt Graz, fünfter Eintrag

26.04.2018 – Verkehrsstadträtin Kahr drängt auf Straßenbahnverlängerung

Vorbemerkung der BI: Diese Verzögerungen dürfen NICHT dazu führen, dass letztendlich die Variobahn verlängert wird, weil es dann „keine andere Möglichkeit mehr gibt“. Die Politik sei dazu an das Interview des damaligen Verkehrsstadtrats vom 2. Dezember 2015 erinnert, worin eine Verlängerung der Variobahn ausgeschlossen wird (siehe auch: Pressearchiv oder PDF).

Mit einer Verlängerung der Variobahn würde man die bekannten Probleme vergrößern und sich unter Umständen neue einhandeln.

„Eine Verlängerung der wesentlich jüngeren Variobahnen sei aufgrund ihrer Bauart nicht möglich. Ihre Motorisierung sei für zwei weitere Segmente, die in die Mitte der Züge eingehängt werden sollen, nicht ausreichend. Auch diese Module müssten daher motorisiert werden, was die Verlängerung unvertretbar teuer werden ließe und die Bahn zu schwer für Brückenüberfahrungen mache“.

Quelle: ViP Technikchef: Kauf der Variobahn war ein Fehler (letzter Absatz) bzw. Millionen-Investitionen für Potsdam.

Kleine Zeitung vom 26.04.2018

Druck vom Hersteller steigt: Graz muss heuer noch ordern. Aber Entscheidung über längere „Cityrunner“ wurde vertragt. KPÖ-Verkehrsstadträtin Kahr verliert langsam die Geduld. So auch die Grünen.

Die Holding Graz Linien dürfen sich über eine steigende Fahrgast-Nachfrage und bald ein größeres Straßenbahnnetz freuen. Die Stadt hat das Geld reserviert, das Land ebenso. Verkehrslandesrat Anton Lang (SP) will im Mai mit Minister Norbert Hofer (FPÖ) persönlich über Unterstützung des Bundes sprechen.

Am Mittwoch sollte ein anderes wichtiges Projekt „auf Schiene“ gebracht werden: der Auftrag an den Straßenbahnhersteller Bombardier für neue Mittelteile für die 18 Grazer „Cityrunner“-Tramways. Aber die Sitzung wurde vertagt.

Großaufträge

Über die „X-Large-Bim“ wird ja seit einer gefühlten Ewigkeit gesprochen, doch nun brennt der Hut: wegen des Tramnetz-Ausbaus und wegen der guten Auftragslage bei Bombardier. So wird das Wiener Werk in den nächsten Jahren 119 „Flexity“-Trams für die Bundeshauptstadt ausliefern. Obendrein könnte Wiener Know-how beim jüngsten Großauftrag gefragt sein: Aus Schweden kam im April die Order für 40 Regionalzüge.

Um 1/3 mehr Fahrgäste

Wird heuer kein Auftrag mehr erteilt, rollt in den nächsten Jahren keine „X-Large-Bim“ – das Werk ist ausgelastet. Dabei könnten die auf knapp 37 Meter verlängerten Fahrzeuge um ein Drittel mehr Fahrgäste transportieren. Kostenpunkt: jeweils 1,9 Millionen Euro.

Kahr macht Druck

Kein Wunder, dass KPÖ-Verkehrsstadträtin Elke Kahr auf eine baldige Entscheidung pocht. „Wir stoßen zu Spitzenzeiten an die Grenze und brauchen dafür Garnituren mit mehr Volumen.“ Den Takt weiter zu erhöhen, sei kaum möglich.

Die Verkehrspolitikerin erinnert noch an die Fahrgastprognosen: Demnach gehe man für das gesamte Stadtgebiet von Graz bis 2021 von 116 bis 140 Millionen Kunden jährlich aus. Und wächst der Großraum so weiter, könnten es bis zum Jahr 2030 zwischen 127 und 155 Millionen Fahrgäste sein.

„Midlife-Retrofit-Programm“ 

Das wissen Muhr, ihr Vorstandskollege Wolfgang Malik und die Stadtspitzen Siegfried Nagl (VP) und Mario Eustacchio (FP) natürlich,  aber zögern mit einer Zusage. Denn inklusive aller „Nebengeräusche“ – Umbau Remise, Werkstätten, Erneuerung von Zufahrten etc. – steigt der Aufwand für das „Midlife-Retrofit-Programm“ auf 47 Millionen Euro.

Die Grazer Grünen sind ebenso für die langen Straßenbahn-Garnituren: „Während der Bürgermeister und die Holding-Vorstände sich mit Gondeln und anderen Luftschlössern beschäftigen, bleiben zentrale Aufgaben, wie die Auftragsvergabe für die Straßenbahn-Mittelteile unerledigt liegen“, moniert der Grüne Klubobmann Karl Dreisiebner.

Kleine Zeitung | 26. April 2018 | Verkehrsstadträtin Kahr drängt auf „X-Large-Bim“ [Artikel, Online]

Weiteres zum Thema

Der Bund wird nicht ein Drittel der Kosten des Ausbaus des Grazer Tramnetzes übernehmen. Wer aber stemmt nun weitere 43,8 Millionen Euro?

http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/5416682/index.do

„Mir ist nicht bekannt, was eine Gondel bei der Schaffung von multimodalen Verkehrsknoten, also der Verknüpfung verschiedener Verkehrsmittel, mehr bringen würde als die Straßenbahn.“ Das sagte die Grazer Stadträtin Elke Kahr als Reaktion auf mediale Äußerungen von Verkehrsminister Norbert Hofer. Es scheint, als würde er ein Standseilbahn-Projekt bevorzugen. Damit wird indirekt auch eine mögliche Unterstützung seitens des Bundes verknüpft, kritisiert Kahr.

https://www.kpoe-graz.at/elke-kahr-bim-statt-gondel.phtml

16.03.2018 – Baustelle Reiterkaserne – ein Ausblick

Anmerkungen zum Thema aus der Fachliteratur:

In allen Fällen betreffend „Eisenbahnerschütterung“ ist ein vertieftes Verständnis der Vorgänge bei der Ausbreitung der Erschütterungen die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Lösung. Überdies wird ein Rechenmodell benötigt, mit dem man die komplexen Vorgänge der Erschütterungsausbreitung mit ausreichender Genauigkeit simulieren kann.

Es sind etwa zehn Faktoren zu berücksichtigen, um eine einigermaßen vernünftige Immissionsprognose zu erstellen.


Die Erschütterung im Gebäude berechnet sich dabei aufgrund der Erschütterung neben dem Gleis durch Multiplikation mit allen erforderlichen Faktoren.

Bestimmungsgleichung für die Erschütterung in Fußbodenmitte:

  • vj = Erschütterung in Bodenmitte eines Hauses
  • v0,j = Erschütterung ausgelöst durch beschleunigte Masse (Anmerkung: hier die Straßenbahn)

Sie erlaubt die Berücksichtigung folgender Einflüsse:

  • Fahrgeschwindigkeit (G)
  • Trasse-Typ (Ft)
  • Schienenbesonderheit (Fs)
  • Bodeneigenschaften im Gleisbereich (Fb)
  • Gebäudedistanz (r)
  • Freifeldabminderung (m)
  • Ankopplung Boden – Gebäude (Fa)
  • Deckeneigenfrequenz (Fd)
Quelle für Text und Grafik:
Erschütterungsausbreitung beim Schienenverkehr, Dr. A. Ziegler, S. 21 f.
http://www.z-c.ch/berichte-1.html

Anmerkungen der BI

Mit der Formel wird logischerweise auch aufgezeigt, welchen Einfluss die Holding Graz Linien (HGL) auf die Verbesserung der Schwingungsdämpfung bei Baumaßnahmen im Gleisbereich und im Regelbetrieb hat und sie sollte sich dieser Aufgabe auch annehmen (oben rot hervogehoben).

Hinweis: Die Einflussmöglichkeiten und Spielräume hinsichtlich v0,j sind leider durch die Typenentscheidung schon vergeben und die Ausgangslage ist nun um einiges verschlechtert.

Vertikale und horizontale Schwingungsisolation und moderne, den Fahrzeugtypen angepasste Weichen mit entsprechenden Herzstücken (Rillentiefe), die nicht zu zusätzlichen Erschütterungen bei jeder Überfahrt der einzelnen Weichenherzen beitragen (bis zu 30 Mal/Überfahrt – Linie 7 stadteinwärts oder Linie 1 stadtauswärts), werden erforderlich sein.

Ohne eine gewissenhafte Abstimmung, die ortsspezifische und gebäudespezifische Gegebenheiten berücksichtigt, wird es nicht zu einer wesentlichen Verbesserung kommen. Bereits minimale Abweichungen im Bereich von 1 – 2 Hz von den „Optimalwerten“ können bei dem nicht trivialen Wirkungsgefüge eines Masse-Feder-Systems schon über erfolgreiche Dämpfung oder „Resonanzkatastrophe“ entscheiden.